Verfasser: Revitalis GmbH; Lesezeit: 2 Min.
Die weitverbreitete Meinung zum Fahren mit dem E-Bike ist, dass es von der körperlichen Belastung nicht ansatzweise mit dem normalen Fahrradfahren mithalten kann. Aber stimmt das?
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass E-Bikes von unseren Straßen und Fahrradwegen nicht mehr wegzudenken sind. Überall findet und sieht man sie. Die Anzahl verkaufter E-Bikes in Deutschland steigt seit Jahren und befindet sich mittlerweile im dritten Jahr nacheinander über der 2 Millionen Marke. In 2023 wurden zum ersten Mal mehr E-Bikes als normale Fahrräder abgesetzt. Das alles spricht für eine große Beliebtheit. Und wie schneiden die gesundheitlichen Aspekte des E-Bikes fahren ab? Wie hoch ist der Trainingseffekt für E-Bike Fahrer? Welche positiven Effekte für die Gesundheit sind zu erwarten?
In einer dreijährigen Studie der Medizinische Hochschule Hannover wurden diese Fragen untersucht. Für ihre Studie wurden Daten von 1250 Pedelec-Fahrern und 629 Nutzern herkömmlicher Fahrräder ausgewertet. Dabei wurden die Fahrerinnen und Fahrer aber nicht nur befragt. Es wurden knapp 60.000 Fahrten von E-Bikern und Fahrradfahrern in Bezug auf die Herzfrequenzen und Geschwindigkeiten analysiert. Im Gegensatz zu anderen großen E-Bike Studien gab es zum ersten Mal auch tatsächliche Messdaten.
„Entgegen vielen Vorurteilen zeigen die Zahlen, dass Muskeln und das Herz-Kreislauf-System beim E-Biken nahezu so gefordert werden wie beim herkömmlichen Radfahren“, erklärt Dr. Hedwig Theda Boeck. „Wir haben zudem herausgefunden, dass die E-Biker öfter das Auto durch ihr Pedelec ersetzen als es die anderen Radfahrer tun – ein klarer Mehrwert für ihre Gesundheit. Die Motorunterstützung erleichtere den Einstieg in eine alltägliche körperliche Aktivität und sei auch für ältere, übergewichtige und weniger trainierte Menschen eine gute Möglichkeit, ihre Aktivitäten zu steigern. Viele Pedelecnutzer waren vorher nicht unbedingt Radfahrer.“
Jeder Schritt zu mehr Aktivität, jede Unterbrechung des oft langen Sitzens im Alltag und jeder Aufstieg auf das Rad sind ein Beitrag für ein gesünderes und aktiveres Leben. Konkret waren die E-Biker laut Studie 135 Minuten pro Woche unterwegs, davon ein Großteil mit einer gesundheitlichen effektiven Belastung. Allein dadurch konnten sie zwei Drittel des WHO-Bewegungsziels von 150 Minuten moderater Aktivität pro Woche erreichen. Im Vergleich zum normalen Radfahren ist die körperliche Belastung geringer, dennoch gibt es also auch bei E-Bike-Fahrern positive Effekte für das Herz-Kreislauf-System durch das Radeln und das vielleicht stärker, als viele gedacht haben.
Also rauf aufs Fahrrad, egal in welcher Variante, die Natur genießen und gleichzeitig seiner Gesundheit etwas Gutes tun!
03.09.2024